"Wir gehen wandern."
Zum Lager-Appell teilt uns die Leitung mit: "Das ganze Lager geht am Donnerstag wandern." Wir sollen uns früh beizeiten am unteren Lagertor einfinden um dann geschlossen nach Thale zu wandern.
Und so kommt es dann auch. Beim Frühstück bekommen unsere Kinder Verpflegungsbeutel mit, die sich inhaltlich doch irgendwie von den der internationalen "Gäste" unterscheiden - komisch. (Siehe Seite "Essen gehen")
Pünktlich geht es los, raus aus dem Lager und auf Waldwegen hinüber ins Bergtheater. Etwas mulmig wird mir bei dem Gedanken, wie wir heute Abend mit unseren Kindern wohl wieder nach Hause kommen. Irgendjemand hatte dazu bei der Lagerleitung nachgefragt und sinngemäß zur Antwort bekommen: "Da müsst ihr halt sehen, ob Euch der Bus mitnimmt." "Und das Fahrgeld?" "Na das müsst ihr eben erstmal auslegen."
Da sollen also 800 Kinder heute Abend irgendwie mit dem Linienbus von Thale nach Friedrichsbrunn gelangen? Welche Organisations-Talente sind da wohl am Werk gewesen?
Naja, nun sitzen wir erst einmal hier im Bergtheater, genießen die schöne Aussicht auf Thale und sehen uns ein Indianerstück an. Anschließend streunen wir noch ein bissel um den Hexentanzplatz und wollen mit den Kindern per Seilbahn runter nach Thale fahren. Die Jungs sind groß genug dass wir ihnen in Thale "Stadt-Urlaub" erteilen können, so dass Frank und ich uns endlich mal "abseilen" und in ein Cafè setzen können.
Eine kleine Verzögerung gibt es dann doch noch, weil einem unserer "Blitzmerker" plötzlich einfiel, dass er seine Jacke im Bergtheater liegen gelassen hat. Also zurück zum Theater und noch schnell die Jacke geholt.
Es klappt dann aber alles prima - alle sind pünktlich wieder am Treffpunkt in Thale und wir erwischen auch den einzigen Linienbus, der von dort nach Friedrichsbrunn zurückfährt. Den Kindern hat's gefallen und wir sind auch zufrieden mit diesem Ferientag.
Neben dieser zentral verordneten Wanderung unternehmen wir mit unseren Jungs auch noch andere kleine Wanderungen - bloß raus aus dem Lager und hinein in die Natur! Wir merken den Kindern aus Buna, Halle-Neustadt, Merseburg deutlich an, dass sie sich gern mit uns im Wald herumtreiben, Wasserräder schnitzen und allerlei andere Spiele mitmachen. Wie leicht man die Leute doch begeistern kann!
An einem anderen Tag fahren wir mit unseren beiden Gruppen per Bus hinüber nach Rübeland, um dort die Tropfsteinhöhle zu besichtigen. Das obligatorische Bild der Besuchergruppe wird an alle Kinder ausgegeben und für sie zu einer schönen Erinnerung.
