"Ferigmachen zum Duuuuuschen!"
Unsere Bungalows haben keine eigenen Toiletten oder gar Waschräume.
Zwar ist der Toiletten-Trackt nicht allzu weit von unseren Bungalows entfernt, aber nachts die Kinder dort hoch zuschicken, ist schon etwas suspekt - auch wenn die Wege hier besser beleuchtet sind als so manche Dorfstraße in der DDR.
Unsere Jungs machen es sich da zuweilen einfach - gehen ein Stück weiter herunter an den Lagerzaun. Solange da nicht gerade wieder die Rotte Wildschweine vorbei galoppiert - von mir aus. "Wir haben nichts gesehen..."
Für die 800 Kinder und ihre Betreuer gibt es etwa in Lagermitte einen großen Wasch- und Dusch"Salon". Ein Waschbecken neben dem anderen - klar dass hier ganz schön Krach ist, der noch größer wird wenn sich ein Gruppenleiter mit seinen Kindern dazwischenmogeln möchte.
Alle paar Tage bekommen immer zwei Gruppen einen Dusch-Termin. Und so heißt es auch für unsere beiden Gruppen "Klamotten aus, rein in die Dusche!" Da gibt es kein Zieren, Vermummen, Verstecken.
Nun springen also 20 "Nackedeis" unter den Duschen herum.
Wir als Gruppenleiter sind mit dabei (- aber nicht nack'sch - ) und müssen an der Wand ein großes Handrad bedienen. Das ist eine Art Misch-Batterie und soll zum Einstellen der Wassertemperatur dienen. Mit dem "Regeln" ist das so eine Sache - letztlich können wir damit nur den Takt bestimmen, in dem wir die Kinder erst beinahe verbrühen und dann wieder eisig berieseln. Nein, was für Zustände! Aber "Was uns nicht umbringt macht uns nur noch härter."
Wir als Gruppenleiter gehen uns dann erst abends waschen oder gar duschen, nachdem wir "die Nachtruhe durchgesetzt" haben.
Ob wir dann aber noch Wasser haben, ist gar nicht so sicher.
Wolle ist schon mal mit Waschzeug unter'm Arm zum Bach getrabt.
Und Brummi hatte sich vor paar Tagen gerade die Haare eingeseift, als das Wasser plötzlich weg war - für uns war das ein Spaß, für sie wohl gar nicht lustig.
