Komplex Brandberge

Wenn man durch diesen Komplex streunt, so fällt es leicht sich um Jahrzehnte zurück zu versetzen.
Die Wohnhäuser A und B wurden zwar saniert und erstrahlen in frischen Farben. Aber das Haus C und die übrigen Lehrgebäude atmen noch immer den Charme der früheren PH-Zeit.

Inzwischen hat sich offenbar die Uni Halle von dem Komplex zurückgezogen, Lehrbetrieb findet hier jedenfalls nicht mehr statt.

Selbst das Haus C, in dem sich noch bis 2017 eine Teil-Bibliothek der MLU befand und auch Lehrveranstaltungen stattfanden, ist heute außer Betrieb. Alle Eingänge sind verschlossen - still ruht der Brandbergweg 23.

Welch' ein Niedergang!

Studentenwohnheim Haus A&B

Die Wohnhäuser A und B wurden saniert. Wenigstens hier sieht es etwas gepflegter aus.

Der ehemalige Sportplatz vor den Gebäuden, auf dem auch wir zeitweise schwitzen durften und unsere gestählten Körper in die Weitsprunggrube wuchteten, wird jetzt als Parkplatz genutzt.
"Es lebe der Sport..."

Ein weitaus schlimmeres Schicksal ist wohl den Häuserin C und D beschieden. Daher widme ich der destruktiven Entwicklung dieser Objekte hier eine größere Bilderserie, die ich anlässlich meiner Besuche - so alle paar Jahre - immer wieder aktualisiere.

Die Lehrgebäude D und E

Das Lehrgebäude, in dem einst "olle Opi" über die Geschichte der Erziehung erzählte ("Loch in Kopp jehaun..."), ist seit Jahren verbrettert und vernagelt - auch die Turnhalle, in der wir zuweilen unseren Studentensport absolvierten.

Hier studierten nach Schließung der Gebäude nur noch die Chaoten, wie viele Steinwürfe es braucht, um die noch in den 90ern neu eingesetzten Fenster (teilweise mit teuren Thermoscheiben) zu zerstören. Mittlerweile sind aber keine "Forschungsobjekte" mehr da.

... im Jahr 2015

...im Jahr 2019

...im Jahr 2025

Das Haus C

In der Mensa des Hauses C war seit den 90ern eine Bibliothek untergebracht, die dem ollen Gebäude noch etwas Publikumsverkehr brachte. Auch Lehrbetrieb fand seinerzeit noch statt.

Als ich im Februar 2015 mal wieder durch die bekannten Gänge geschlichen bin, war gerade Semesterpause, kein Mensch zu sehen und es herrschte eine unheimliche Stille.
Das Bistro im Erdgeschoß - Stätte so mancher Kabarett-Probe - ist inzwischen auch schon wieder Geschichte. An einigen Stellen wurde ein wenig herum-saniert, aber eine General-Reko, die diese alte Bude dringend nötig hätte, dürfte wohl nicht in Sicht sein.

Ob dieses Gebäude tatsächlich noch eine Zukunft hat???

Februar 2019

Als ich diesmal auf den Hof fuhr, war es irgendwie noch ruhiger als sonst.

Mittlerweile wurden die Häuser C, D und E komplett außer Betrieb genommen und gegen den Besuch unerwünschter "Gäste" gesichert - sprich einfach zugemauert. Seither werden die Gebäude dem Verfall preisgegeben. Oh je, hier sieht es aber trübe aus!

Nach der Wende hat man ja hier und da mal ein wenig saniert, hier ein neues Fenster, dort eine neue Tür. Der Rest sah noch so aus wie früher - siehe Bildergalerie von 2015.

Was wird mit diesen alten Kloppern nun werden? Eigentlich kann hier nur noch die Abrissbirne sprechen. Und das hoffentlich bald, denn Brandberge wird jetzt immer mehr zu einem Schandfleck. Das dürfte nicht im Sinne der Uni Halle sein.

Vielleicht bebaut man das Terrain mal mit neuen Wohnheimen für die Studierenden? Immerhin fahren heute nicht nur die Straßenbahnen der Linien 7 und 8 über Kröllwitz hier ab. Auch die "5" kommt inzwischen aus der Stadt direkt bis zur Endstelle.
Wir werden sehen, was sich hier in den nächsten Jahren tut.

Februar 2022

Im Februar 2022 schaute ich mal wieder nach dem Stand der Dinge. (Ohne Bilder zu machen.)

Soeben hatte man den vermauerten Eingang zum Haus C öffnen lassen. Der damit beauftragte Handwerker berichtete mir, dass gerade eine "Delegation" von Kaufinteressenten mit dem Immobilienbesitzer auf dem Gelände unterwegs ist. Die MLU ist wohl schon lange nicht mehr Eigentümer der Grundstücke.

Ob es nicht besser wäre, die Gebäude abzureißen und das Areal dann neu zu bebauen?
Diese Frage verneinte der Handwerker, da die Gebäude wohl unter Denkmalschutz stehen. Es bleibt also weiter spannend, was mit diesen verwinkelten, inzwischen arg heruntergekommenen Buden noch werden wird.

Februar 2025

Seit meinem letzten Besuch des Objekts sind nun schon wieder drei Jahre vergangen. Eigentlich hatte ich erwartet, dass hier inzwischen der Abrissbagger fleißig war und Ordnung geschaffen hat.

Aber Irrtum - sowohl das Heizhaus mit dem ehemaligen Studentenklub als auch die Gebäude C und D fristen ein trauriges Dasein und die Vegetation greift immer mehr nach den Gebäuden.

Ich erinnerte mich bei diesem Anblick an unsere Partnerseminargruppe der "FB's".
Diese kreativen Köpfe hätten hier sicherlich spontan das Märchen vom Dornröschen inszenieren können...

Denkmalschutz (siehe Aussage des Handwerkers 2022) ist ja gut und richtig.
Diese Gebäude-Architektur hätte den Erhalt auch verdient. Hier handelt es sich aber offensichtlich um "Nichts-Tun" und Verfallen-Lassen der Gebäude. Wie lang wird der Denkmalschutz denn noch tatenlos zusehen?